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Halaf 2009

Welcome to Syria

Die ersten Arbeitswochen sind nun auch schon wieder vorbei. Die Aufarbeitung laeuft noch immer sehr erfolgreich fuer alle Teams, von kleineren Problemen abgesehen, die merkwuerdigerweise immer etwas mit Computern zu tun haben. Grosse Details moechte ich an dieser Stelle nicht schreiben, das wuerde nur langweilen.

Das Team befindet sich zum groessten Teil in der Mastauda und zeichnet, codiert oder tut sonst schoene Sachen wie z.B. Tee trinken. Dank des schoenen Schilfdaches ist es dort gut auszuhalten. Damit wir uns auch wohl fuehlen haben wir uns stilvoll eingerichtet wie auf einem der Arbeitstische von Team B zu sehen ist:

Der Arbeitstisch von Team B
Der Arbeitstisch von Team B

Ausserdem fuehren wir das Motto „Unser Tell soll schoener werden“ weiter und haben mit dem Bagger einen Teil der doch schon geruchsbelaestigenden Muellhalde entfernen lassen. Die Folgen waren:
– Der Bagger blieb stecken und kam 2 Stunden nicht mehr aus dem hauseigenen Morast.
– Der verbliebene Muell wurde wie hier ueblich angezuendet und fuehrte zu noch intensiverer Geruchsbelaestigung.
– Die Aktion wurde bis auf weiteres vertagt.

Der Bagger auf der Muellkippe hinter unserer Mistauda
Der Bagger auf der Muellkippe hinter unserer Mistauda
Der Bagger auf der Muellkippe hinter unserer Mistauda

Auch Flora und Fauna unserer Mastauda wurde untersucht. Neben recht eigenartig gescheckten Katzen haben wir diverse Ameisenarten, Voegel, Heuschrecken, Muecken und komische fette Maden. Daneben auch so Dinge wie Oregano, Granataepfel und etwas das aussieht wie bluehender Rhabarber.
(Bilder folgen)>:XX

Den letzten Donnerstag/Freitag verbrachte ich mit einer kleinen aber feinen Truppe in Aleppo. Der Hinweg mit dem Bus war kein Problem, der Aufenthalt ein kulinarisches, entspannendes Erlebnis – nur die Rueckfahrt war turbulent. Es begann mit einem Stopp puenktlich zum Bumm (oder auch Fastenbrechen genannt) an einer Tankstelle. Wie ueblich rauchte der Tankfuell-Mann waehrend er uns betankte. Kein Problem. Nach einer halben Stunde Aufenthalt in der man essen konnte oder die Autobahn-Moschee benutzen ging es weiter. Mitten im Nirgendwo stieg ein alter Mann ein. Prompt verlangte er von meiner lieben Kollegin nach Wasser. Als diese es ihm verweigerte fing ein viertelstuendiger Kalam an, dass dies eine Unverschaemtheit sei und so weiter. Es stellte sich raus, dass es sich bei dem alten Mann um einen Haji (in diesem Fall: ehrwuerdiger Mann) handelte, dem man wohl nicht so einfach irgend etwas verweigert. Zu unserem Glueck stieg er einige Zeit spaeter im anderen Nirgendwo wieder aus. Da fingen die kleinen aber feinen mushkila an: aus dem Stauraum ueber uns fiel die Stereoanlage herunter, wir fuhren an einem Unfall mit 3 Autos vorbei, ein Hund lief uns vor den Bus, der Busfahrer fuhr zwischenzeitlich freihaendig und machte auch fuer syrische Verhaeltnisse riskante Ueberholmanoever. Aber wir sind heil angekommen. Mit Inshallah/Tours unterwegs. Welcome to Syria:!:

Ansonsten ist es wie immer: es gibt die ersten Kranken, aber nichts Dramatisches. Es gibt wieder einige Diebstaehle, von denen ich leider betroffen bin. Ein Motorradfahrer macht uns mal wieder Probleme, aber wir hoffen es jetzt im Griff zu haben.
Die Kinder in Halaf machten sich einen Spass daraus unsere Heckklappe zu oeffnen waehrend wir im Schritttempo die etwas wassergeschaedigte Strasse langfuhren. Dann kamen sie auf die Idee das Auto mit Steinen zu bewerfen. Nach einem Gespraech mit dem Buergermeister, dessen Gebaeude wir mieten, aenderte sich die Situation heute schlagartig: als wir nach Hause fuhren sass vor jedem einzelnen Haus der Papa und passte auf, dass die kleinen Balge keinen Aerger machen. Das war eine auesserst interessante Fahrt. Jaja, ein paar Drohungen in Richtung Geldentzug koennen Wunder wirken.

Also: Die Stimmung ist noch gut, bald ist die grosse Exkursion angesagt und alles ist schick.

3 Antworten auf „Welcome to Syria“

Superhasi sieht ein wenig betröppelt aus.
Is ja aber auch kein Wunder.
Früher hatten Superhelden immerhin noch hautenge Unterhosen und nen roten Umhang.
Na wenigstens die rote Nase ist geblieben ;-)

Hallo Gerlinde,
Dein Bericht habe ich gerade gelesen. Manches abenteuerlich aber sicher spannend.
SChön, dass du gesund bist und dann hoffenlich auch bleibst.
Ich wünsche Dir ganz viel lustige, schöne Stunden an Deinem Geburtstag. Alles Gute natürlich fürs kommende Jahr!

Herzlichst Mutti

Hi Gerlinde,

danke für Deine Mitteilungen an das Backoffice :-)

Wünsche noch entspannte Wochen.

Das Schloßcafe wird derzeit umgebaut und bietet nur eingeschränkte Dienste, was die Attraktivität der Aufenthalte in Tübingen in nicht unbeträchtlichem Maße einschränkt.

Deshalb haben für mich derzeit Orte mit Urlaubscharakter (Alpen, Bodensee, Ausgrabung bei Frankfurt, etc. pp.) eindeutig höhere Priorität.

Trotzdem lese ich gerne hier mit.

Grüße :-)
Klaus

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